Innovationen zu entwickeln, die niemand braucht, ist frustrierend und obendrein teuer. Daher haben sich die Leipziger Verkehrsbetriebe entschlossen, in ihrem Projekt „MADAM“ auf Design Thinking (DT) zu setzen. Die Besonderheit: die Beschäftigten selbst sind maßgeblich in die Prozesse eingebunden – sie entwickeln Ideen und probieren sie aus.
„Fail often, fail early“
DT richtet sich stark an den Bedürfnissen derjenigen aus, für die die Innovationen entwickelt werden und erhöht damit die Chance, dass sich neue Ideen durchsetzen. Das Motto „fail often, fail early“ sorgt zudem dafür, dass man sich nicht zu lange mit Ideen aufhält, die nicht funktionieren. Der DT-Prozess durchläuft mehrere Phasen und ist iterativ aufgebaut, d.h. sobald etwas nicht (mehr) funktioniert, springt man in die problematische Phase zurück und beginnt von Neuem.
Der Design-Thinking-Prozess laut Detecon International, 2019
Mit Beobachtungen die Zielgruppe besser kennenlernen
Das Projekt MADAM befindet sich momentan in der Phase „Beobachten“. Hierfür führen die Projektmitglieder teilnehmenden Beobachtungen in Bereichen durch, für die neue Ideen entwickelt werden sollen. Die Beobachtungen erfassen den Status Quo und dienen mit als Grundlage für die Entwicklung von Interviewleitfäden mit Beschäftigten. Ziel der Interviews ist die Erhebung der spezifischen Bedürfnisse der potenziellen Nutzergruppe. Anschließend werden die Erkenntnisse zusammengetragen und verdichtet. In der Phase „Ideen finden“ erarbeiten die Teilnehmer*innen eine Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten. Für ausgewählte Ideen konzipieren sie in der darauffolgenden Phase „Prototypen entwickeln“ Lösungen, die schließlich in der letzten Phase getestet werden.
Autorin: Ines Roth, INPUT Consulting
https://www.input-consulting.de
Weitere Informationen über Design Thinking:
https://hpi.de/school-of-design-thinking/design-thinking.html