/, Fachwissen/Nutzerbedürfnisse verstehen

Nutzerbedürfnisse verstehen

2020-02-17T15:42:51+01:0025. Oktober 2019|

Das Projekt MADAM befindet sich aktuell in der Design Thinking Phase des Verstehens und Beobachtens. Momentan bewegen wir uns also noch im Problemraum. Hier geht es darum, so viele Informationen und Erkenntnisse über den Nutzer künftiger Lösungen wie möglich zu sammeln. Uns interessieren vor allem Probleme und Herausforderungen, denen sich die Menschen gegenübersehen und insbesondere auch die Bedürfnisse, die dahinterstehen. Dies stellt eine wesentliche Voraussetzung für gute Lösungen dar, die von der Zielgruppe auch angenommen werden und damit einen echten Mehrwert schaffen.

Wer ist Zielgruppe?

Im ersten Workshop wurde den Projektteilnehmern die Design Challenge vorgestellt, die sich aus den Fragestellungen des Projektplans ableiteten. Die Moderatoren diskutierten mit den Teilnehmern die Design Challenge und identifizierten anschließend mit Hilfe einer Stakeholder-Map die relevanten Kernzielgruppen ihrer Fragestellung.

Wie arbeitet meine Zielgruppe aktuell?

Im Anschluss daran fanden in den als wesentlich identifizierten Bereichen insgesamt 33 teilnehmende Beobachtungen statt. Jeweils ein bis zwei Projektteilnehmer begleiteten eine Kollegin bzw. einen Kollegen in ihrer Arbeit, um Einblicke in die aktuelle Arbeitssituation der Zielgruppe zu erhalten. Zur Ergebnissicherung wurden ihnen Dokumentationssheets an die Hand gegeben, die während und unmittelbar nach der teilnehmenden Beobachtung ausgefüllt werden sollten.

Was sind die Bedürfnisse meiner Zielgruppe?

Ergänzend zu den teilnehmenden Beobachtungen werden insgesamt ca. 150 Beschäftigteninterviews von den Projektteilnehmern in Zweierteams durchgeführt. Hierbei steht die Identifikation der Herausforderungen, Probleme und Bedürfnisse der Zielgruppen im Fokus. Die Fragen wurden, angepasst an die jeweilige Design Challenge, von den Moderatoren in Zusammenarbeit mit den Teammitgliedern entwickelt. Interviews zu führen, ist nicht einfach und erfordert ein Mindestmaß an theoretischem Know-How und praktischer Übung. Daher wurde begleitend eine Schulung angeboten, in der die Teilnehmer einen Überblick über die theoretischen Grundlagen und praktische Tipps an die Hand bekamen. Anschließend führten sie in der Fußgängerzone Kurzinterviews mit Passanten, um praktische Erfahrung zu sammeln. Am Folgetag wurden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet. Der Fokus lag dabei auf dem Erfahrungsaustausch und der Klärung offener Fragen. Insgesamt kam die Schulung bei den Teilnehmern sehr gut an, insbesondere die praktische Übung erwies sich als hilfreiche Vorbereitung auf die anstehenden Beschäftigteninterviews.

Wie geht’s weiter?

An die Beobachtungs- und Verstehenphase schließt sich die Phase der Synthese bzw. „Sichtweisen definieren“ an. Hier verdichten, clustern und priorisieren wir die gesammelten Informationen. Am Ende dieser Phase stehen sogenannte „Insights“ (Einsichten), die das Problem und die dahinter liegenden Bedürfnisse auf den Punkt bringen, und „Personas“, fiktive Charaktere, die archetypisch die verschiedenen Eigenschaften von Nutzer*innen bündeln und teilweise überspitzt darstellen. Diese basieren auf den Informationen, die wir in den vorangegangenen Phasen gesammelt haben. Die Phase „Sichtweisen definieren“ soll Ende des Jahres 2019 abgeschlossen sein und bildet die Grundlage für die Entwicklung erster Ideen.

Autorin: Ines Roth, INPUT Consulting
https://www.input-consulting.de