Nachdem wir in der Design Thinking Phase „Ideen finden“ zahlreiche Ideen für alle zwölf LVB Personas entwickelt haben, haben wir nun die TOP fünf mit dem meisten Potential ausgewählt.
Wie sind wir vorgegangen?
In den letzten Monaten hat sich das Projektteam alle Ideen, die für eine Persona entstanden sind, angeschaut und verglichen. Ähnliche Ideen wurden zusammengefasst und Dopplungen gestrichen und anschließend wurde für jede Persona gevotet. Dabei wurden folgende Kriterien berücksichtigt: Welche Idee ist die innovativste? Welche erfüllt am besten die Bedürfnisse der Persona und welche kann am schnellsten effektiv umgesetzt werden? Das Ergebnis des Votings waren 14 Ideen.
Um mit der Prototyping-Phase beginnen zu können, mussten wir aus den 14 Vorschlägen die Favoriten auswählen. Dabei war es uns wichtig, möglichst viele Perspektiven mit einzubeziehen. Nachdem wir die Ideen im Projektteam priorisiert haben, führten wir Gespräche mit der Geschäftsführung, den Bereichsleiter*innen, dem Betriebsrat und dem Qualitätsmanagement. In den Gesprächen haben wir gefragt: Wenn Sie etwas Geld und Zeit übrig haben, welche der Ideen würden Sie sofort kaufen? Was müssen wir bei den einzelnen Ideen beachten? Wo könnten Stolpersteine liegen? Welche Idee hat das größte Potential? Wo liegen die meisten Chancen für die künftige Entwicklung der Arbeitswelt bei LVB?
Mit dem gewonnenen Feedback haben wir eine Kosten-Nutzen-Analyse aller Ideen durchgeführt und im Ergebnis konnten wir uns auf die 5 besten Ideen festlegen, für die wir nun zwischen Juli und Dezember 2020 Prototypen entwickeln werden.
Und hier sind unsere TOP 5 Ideen:
- Digitale Dienstplangestaltung
Die Idee „digitale Dienstplangestaltung“ stillt die Bedürfnisse nach Effektivität und Effizienz in der Fahrerschaft. In Interviews haben wir herausgefunden, dass viele unserer mobilen Kolleg*innen ihre Arbeitszeit flexibel und Individuell mitgestalten möchten. Beruf und Familie wären dadurch besser unter einen Hut zu bekommen und der Alltag der Fahrer*innen transparenter und planbarer. Das soll ein digitales Tool ermöglichen, dass für eine bessere Vernetzung der Dienstzuteilung und dem Dienstplanprogramm sorgt und das der/ die Fahrer*in selbst bedienen kann.
- Fahrgast sieht, was Fahrer sieht
In den letzten Projektmonaten haben wir herausgefunden, dass es den Fahrer*innen an Wertschätzung durch die Fahrgäste fehlt. Viele Fahrer*innen möchten mehr als Menschen wahrgenommen werden und nicht nur Kritik einstecken müssen. Deshalb sollen die Fahrgäste über verschiedene Kanäle erfahren und erleben können, wer in der Fahrerkabine sitzt bzw. welche Arbeitssituationen der oder die Fahrer*in zu bewältigen hat. Das kann z.B. über das Fahrgast-TV oder durch personalisierte Durchsagen an die mitfahrenden Gäste erfolgen.
- Regelungen für mobile Arbeit
Im Rahmen der geführten Interviews und den daraus entwickelten Personas wurde festgestellt, dass sich eine Vielzahl von Mitarbeiter*innen und Führungskräften verbindliche Regelungen für mobile Arbeit wünscht. Die Regelung soll vor allem den Begriff der Mobilen Arbeit aus rechtlichen Perspektive klären, Sicherheit und Klarheit in der täglichen Anwendung geben und eine bessere Planbarkeit auch in Bezug auf das private Leben ermöglichen.
Mit dieser Idee sollen die Grundlagen erarbeitet werden, die den Führungskräften Sicherheit geben und zugleich den Mitarbeiter*innen Freiräume eröffnen (z.B. durch veränderte Arbeitszeitmodelle, mobile/flexible Arbeitsorte und Nutzung von mobilen Endgeräten). Im Ergebnis sollen die Regeln zu mehr Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeiter*innen führen und die Zufriedenheit der Belegschaft gesteigert werden.
- Digitales Teamboard & moderne Meetingkultur
Aufbauend auf die Idee „Regelungen für mobile Arbeit“ soll mit einem digitalen Teamboard und einer neuen Meetingkultur auch die nötigen Tools geschaffen werden, um gut mobil und flexibel arbeiten zu können. So schaffen wir mehr Transparenz und eine Übersicht über Bearbeitungsstände und Ansprechpartner im Team.
- Digitale Schulung und Begleitung
Mit der Idee „digitale Schulung und Begleitung“ soll das erforderliche Wissen in Bezug auf das unternehmerische Geschehen ausgebaut werden sowie die Kompetenzen zum Umgang mit digitalen Tools bei den Mitarbeiter*innen und Führungskräften gefördert werden (Bedürfnis nach Sicherheit bei Veränderungen). So kann die Arbeit erleichtert und Prozesse beschleunigt werden (Bedürfnis nach Effektivität). Es ist geplant, sowohl unternehmensübergreifende Themen als auch fachliche Inhalte der Bereiche digital zu vermitteln.
Wie geht’s weiter?
Für alle diese Ideen entwickeln wir mindestens einen Prototyp und testen diesen mit der jeweiligen Zielgruppe. Dabei gilt es, noch mehr über ihre Bedürfnisse zu erfahren und herauszufinden, ob mit der entwickelten Lösung/Prototypen wirklich das Bedürfnis gestillt wird. Möglich ist, dass sich eine Idee aufgrund der neu gewonnenen Erkenntnisse noch einmal komplett verändert oder um neue Bestandteile bereichert wird.
Bleiben Sie also gespannt, was kommt.
Die diesen Artikeln finden Sie die entwickelten Personas und eine Erklärung was Personas sind:
Erst das Problem richtig verstehen, dann Lösungen entwickeln: Lessons learned nach einem Jahr MADAM